
Darmgesundes Essen verbessert die Zusammensetzung der Darmflora
Viele Errungenschaften der Neuzeit, zum Beispiel in der Medizin, haben unser Leben verbessert. Der westliche Lebensstil bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich, nicht zuletzt für deine Darmflora.
Wusstest du, dass die sogenannte westliche Ernährung (Western Diet), wie sie in den Industrieländern typisch ist, dazu geführt hat, dass die Darmflorazusammensetzung sich nachteilig verändert hat? Die Veränderungen der Ernährungsweise stehen zudem im Verdacht Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen negativ zu beeinflussen.
Die „Wiederherstellungs“-Diät: pflanzenbasiert und ballaststoffreich
Ein internationales Team aus Forscher*innen, mit Beteiligung aus Deutschland, hat daher eine Diät entwickelt, um die Darmflorazusammensetzung zu verbessern. Diese „Wiederherstellungs“-Diät, oder auch Restore-Diät, ist pflanzenbetont, jedoch nicht vegetarisch und basiert auf Lebensmitteln, die in nicht-industrialisierten ländlichen Gebieten verbreitet sind. Dazu zählen zum Beispiel:
- Hülsenfrüchte, wie Bohnen und Erbsen
- Süßkartoffeln und Kartoffeln
- Quinoa und brauner Reis
- Gemüse wie Artischocken, Möhren, Gurken, Zwiebeln, Spinat und Kohl
- Nüsse, u.a. auch in Form von Mandeldrink
- Obst wie z.B. Mandarinen, getrocknete Aprikosen oder Birnen
- In kleinen Mengen: Fisch (z. B. Lachs) und helles Fleisch (z. B. Pute)
Viele dieser Lebensmittel enthalten einen hohen Anteil an Ballaststoffen, sodass durch die Diät täglich ca. 46 g Ballaststoffe aufgenommen werden. Viele dieser Ballaststoffe werden von den nützlichen Bakterien im Dickdarm verwertet und fördern deren Wachstum (sogenannte Präbiotika).
Auf Weizen, Milch und Milchprodukte sowie stark verarbeitete Lebensmittel wird im Rahmen der Diät verzichtet.
Positive Effekte nach 3 Wochen Diät
Die Effekte der Diät auf die Darmflora und weitere Gesundheitsparameter wurden in einer Ernährungsstudie untersucht.
Insgesamt 3 Wochen lang haben sich 30 gesunde Erwachsene aus Kanada nach der „Wiederherstellungs-Diät“ ernährt. Am Ende der Studie haben sich unter anderem der sog. Body-Maß-Index, der Cholesterin- und Blutzuckerspiegel verbessert.
Darüber hinaus hatte die Restore-Diät deutliche Auswirkungen auf die Zusammensetzung und Funktion der Darmflora:
- Die Anzahl gesundheitsfördernder Bakterien, wie z. B. Bifidobakterien nahm zu.
- Das Wachstum entzündungsfördernder Bakterien wurde gehemmt.
- Die Anzahl Mukus- (Darmschleim-)abbauender Bakterien nahm ab, was den Aufbau und den Erhalt der Darmschleimhaut förderte.
- Die Produktion von gesundheitsfördernden kurzkettigen Fettsäuren und von antientzündlichen sowie antioxidativen Substanzen nahm zu und konnte im Blut der Probanden nachgewiesen werden.
Gesunde Ernährung als Prävention von Zivilisationskrankheiten
Die Forscher*innen betonen, „dass eine gezielte Umstellung der Ernährung auf eine ursprüngliche, pflanzenbasierte Ernährungsweise nicht nur die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms verbessern, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Prävention chronischer Krankheiten leisten kann.“
Auf unserem Blog findest du einige Rezepte, die dir dabei helfen können, dein Darm-Mikrobiom zu unterstützen. Wie wäre es mit einer Linsen-Süßkartoffel Suppe?
Literatur
1. Li, F. et al. Cardiometabolic benefits of a non-industrialized-type diet are linked to gut microbiome modulation. Cell0, (2025).