Die Darmschleimhaut (intestinale Mukosa).
Was macht die Darmschleimhaut besonders?
Die Darmschleimhaut - 2. Schutzebene des Darms
Mit einer Oberfläche von ca. 32 m² bildet der Darm eine der größten Grenzflächen des Körpers zur Außenwelt. Um den Körper auf dieser großen Oberfläche zu schützen, verfügt der Darm über drei eng miteinander interagierende Schutzebenen.
Die Darmschleimhaut (intestinale Mukosa) bildet die 2. Schutzebene des Darms. Zusammen mit der Darmflora (1. Schutzebene) und dem Darm-assoziierten Immunsystem (3. Schutzebene) bildet sie die Darmbarriere.
Die Darmschleimhaut übernimmt wichtige Aufgaben für den Körper. Über die Ernährung steht der Darm in direktem Kontakt mit der Umwelt. Auf der einen Seite werden über die Darmschleimhaut Wasser und Nährstoffe aufgenommen, damit der Körper mit Energie und lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Auf der anderen Seite muss gleichzeitig sichergestellt werden, dass über die große Oberfläche der Darmschleimhaut keine unerwünschten und schädlichen Stoffe in den Körper eindringen. Hier wird also ständig zwischen „gut“ (z. B. Nährstoffe) und „böse“ (z. B. Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren) unterschieden. Die Darmschleimhaut erfüllt damit eine wichtige Funktion als zentrale Barriere des Körpers.
Regenerationswunder Darmschleimhaut.
Damit die Darmschleimhaut ihre wichtige Barrierefunktion erfüllen kann, erneuern sich die Zellen der Darmschleimhaut sehr häufig, im Schnitt etwa alle 1-3 Tage. Für die Aufrechthaltung der Funktionalität der Darmschleimhaut und für die hierbei ablaufenden komplexen Stoffwechselprozesse ist eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wichtig. Hier erfährst du, welche Mikronährstoffe deine Darmschleimhaut braucht.
Wie sieht eine gesunde Darmschleimhaut aus?
Bei der Darmschleimhaut handelt es sich um die innere Auskleidung des Darms. Sie besteht aus einer einreihigen Schicht von Epithelzellen, die die wichtige Aufgabe der Nährstoffaufnahme übernehmen. Zur Vergrößerung der Oberfläche besitzen die Epithelzellen fingerförmige Ausstülpungen, sogenannte Mikrovilli, die in ihrer Gesamtheit auch als Bürstensaum bezeichnet werden. In der Darmschleimhaut befinden sich außerdem weitere Zellen mit speziellen Funktionen, wie z. B. Becherzellen zur Produktion des schützenden Schleims oder Paneth-Zellen zur Produktion antimikrobieller Substanzen, die der natürlichen Abwehr von Krankheitserregern dienen.
Die Zellen der Darmschleimhaut werden über spezielle Zellverbindungen dicht zusammengehalten. Diese Zellverbindungen werden als Tight Junctions bezeichnet. Es handelt sich hierbei um spezialisierte Proteine, die die Zellen der Darmschleimhaut gürtelartig umfassen und miteinander verbinden. Sie verschließen so den Zellzwischenraum und verhindern, dass unerwünschte Stoffe unkontrolliert durch die Darmschleimhaut in den Körper eindringen. Tight Junctions funktionieren wie eine Art Schleuse, die sich über spezielle Botenstoffe (z. B. Zonulin) gezielt öffnen und schließen lassen.
Die Epithelzellen sind zudem mit einer Schleimschicht bedeckt, die auch als Mukus bezeichnet wird. Der Schleim dient als zusätzlicher Schutz vor mechanischen und chemischen Einflüssen, z. B. vor Verdauungsenzymen im Darm. Gleichzeitig hält er die Bakterien der Darmflora sowie potenziell schädliche Krankheitserreger auf ausreichend Abstand zu den Zellen der Darmschleimhaut und dem darunterliegenden Darm-assoziierten Immunsystem. Die Zellen der Darmschleimhaut sowie die schützende Schleimschicht bilden eine funktionelle Einheit und tragen maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Darmbarriere bei.
Was ist Schleimhautimmunität?
Ein weiterer wichtiger Schutzfaktor für die Darmschleimhaut ist das im Schleim befindliche sekretorische Immunglobulin A, kurz sIgA. Hierbei handelt es sich um spezielle Antikörper, die von Zellen des Immunsystems gebildet und an die Schleimhautoberfläche abgegeben werden. Hier fängt das sIgA Krankheitserreger direkt ab, macht sie unschädlich und verhindert deren Anheften an die Darmschleimhaut. Das sIgA wird samt den gebundenen Krankheitserregern über den Stuhl ausgeschieden.
Das sIgA trägt maßgeblich zur sogenannten Schleimhautimmunität bei. Hauptbildungsort ist der Darm. Da der Darm über das Blut- und Lymphsystem mit allen weiteren Schleimhäuten des Körpers verbunden ist, kann sich sIgA im gesamten Körper verteilen und auch andere Schleimhautoberflächen schützen. Darüber hinaus ist sIgA auch in Körperflüssigkeiten, z. B. in Speichel, Tränenflüssigkeit oder Muttermilch, zu finden.
Gut zu wissen.
Als eine der größten Schleimhäute bildet die Darmschleimhaut eine natürliche Schutzbarriere des Körpers. Um ihre wichtige Barrierefunktion erfüllen zu können, erneuern sich die Zellen der Darmschleimhaut etwa alle 1-3 Tage vollständig. Für den Erhalt und die Regeneration der Darmschleimhaut ist vor allem eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen von besonderer Bedeutung.
Erfahre mehr dazu, wie du die Darmschleimhaut optimal unterstützen kannst.
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