Vitamine und Mineralstoffe in stressigen Zeiten: So fördern Mikronährstoffe dein Wohlbefinden
Anhaltender Stress macht sich oft durch Müdigkeit, Gereiztheit oder Erschöpfung bemerkbar. Der Grund: Unter Belastung verbraucht der Körper mehr Energie, das Nervensystem läuft auf Hochtouren und wichtige Mikronährstoffe werden verstärkt benötigt. Stehen diese dem Körper nicht ausreichend zur Verfügung, leiden Leistungsfähigkeit, Stimmung und mentale Gesundheit.
Welche Vitamine und Mineralstoffe in stressigen Phasen besonders wichtig sind und wie sie helfen können, Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen, erfährst du hier.
B-Vitamine – nervenstärkend in Belastungsphasen
Die B-Vitamine werden für den Energiestoffwechsel sowie die Nervenfunktion benötigt und unterstützen die Konzentration und mentale Leistungsfähigkeit. Gerade bei Dauerstress laufen diese Prozesse auf Hochtouren und der Bedarf an B-Vitaminen kann deutlich steigen. Allerdings ist der Körper gar nicht oder nur sehr begrenzt in der Lage B-Vitamine selbst zu bilden und zu speichern. Insgesamt gibt es 8 B-Vitamine, die daher regelmäßig in ausreichender Menge über die Ernährung zugeführt werden müssen. Über eine abwechslungsreiche Ernährung kann der allgemeine Bedarf an B-Vitaminen gedeckt werden, in stressigen Zeiten können Ergänzungen sinnvoll sein.
Nahrungsquellen sind vor allem Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fleisch und grünes Gemüse.
| Vitamin | Lebensmittelquellen |
| Thiamin (B1) | Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Erbsen, Linsen, Haferflocken, Vollkornprodukte |
| Riboflavin (B2) | Innereien, Pilze, Camembert, Mandeln, Hühnereigelb |
| Niacin (B3) | Erdnüsse, Thunfisch, Lachs, Kürbiskerne, Vollkornmehl |
| Pantothensäure (B5) | Hering, Erdnüsse, Champignons, Erbsen, Eier, Avocado, Reis, Linsen, Blumenkohl |
| Pyridoxin (B6) | Walnüsse, Avocado, Linsen, Vollkornreis, Bananen |
| Biotin (B7) | Eigelb, Sojabohnen, Haferflocken, Vollkornmehl, Spinat |
| Folsäure (B9) | Leber, Weizenkleie, Hefe, grünes Gemüse (Grünkohl, Erbsen, Spinat, Brokkoli), Erdnüsse |
| Cobalamin (B12) | Nur in tierischen Lebensmitteln: Leber, Austern, Hering, Milchprodukte, Lachs, Eigelb |
Vitamin D – wichtig für Muskelkraft & Stimmungslage
Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle für die Muskelfunktion, das Immunsystem und auch die Stimmungslage. Studien zeigen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit Erschöpfung und Stimmungstiefs einhergehen kann – Faktoren, die unter Stress besonders ins Gewicht fallen.
Über die Haut kann der Körper Vitamin D mit Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden. Oftmals reicht die Eigensynthese für den tatsächlichen Bedarf jedoch nicht aus. Vor allem in den Wintermonaten erreichen etwa 80 % der Deutschen den Normwert für eine adäquate Vitamin D-Versorgung nicht.
Nahrungsquellen sind fettreicher Fisch, Eier oder mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel. In den dunklen Monaten oder bei nachgewiesenem Mangel kann eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln empfehlenswert sein. Da Vitamin D zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, solltest du Präparate am besten zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit einnehmen, dies erleichtert die Aufnahme.
Magnesium – der Anti-Stress-Mineralstoff
Magnesium agiert im Körper als Cofaktor für mehr als 600 Enzyme. Es wird für die Muskelfunktion, insbesondere für die Entspannung der Muskeln, sowie für die Reizweiterleitung in den Nerven benötigt. Daher sollte es besonders in Zeiten einer Dauerbelastung ausreichend zugeführt werden. Dies trägt auch dazu bei, Müdigkeit und Erschöpfung zu reduzieren.
Reichlich Magnesium steckt in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse, Nüssen und Samen sowie Fisch.
Zink – kleine Menge, große Wirkung unter Stress
Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Es kann nicht vom Körper selbst gebildet und auch nicht gespeichert werden, daher muss es regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden. Zahlreiche Körperfunktionen, insbesondere das Immunsystem, die kognitive Funktion und verschiedene Stoffwechselvorgänge, sind auf eine ausreichende Versorgung mit Zink angewiesen.
Zink findet sich in Fleisch, Eiern, Milch und Milchprodukten wie Käse, in Hülsenfrüchten und Nüssen.
Gezielt ergänzen, wenn Stress den Bedarf erhöht
Selbst bei gesunder Ernährung kann es in Belastungsphasen zu Versorgungslücken kommen. Der Grund: Der Körper benötigt in kurzer Zeit mehr Mikronährstoffe, als allein über die Ernährung gedeckt werden können. Zusätzlich fällt es in stressigen Phasen schwer sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren, was häufig schon zu einer zu geringen Aufnahme an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen führt. Hier können qualitativ hochwertige Supplemente eine wertvolle Unterstützung sein. Wichtig sind eine ausgewogene Zusammensetzung, gute Bioverfügbarkeit und der Verzicht auf unnötige Zusätze. So lässt sich der Körper gezielt stärken, ohne ihn zusätzlich zu belasten.
Fazit: Stress bewältigen: Die wichtigsten Mikronährstoffen für mehr Energie & Gelassenheit
- B-Vitamine beteiligt an Energiestoffwechsel und Nervenfunktion
- Vitamin D unterstützt Muskelfunktion, Immunsystem und Stimmung
- Magnesium wichtig für Muskelentspannung, Reizweiterleitung und zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung
- Zink unverzichtbar für Immunsystem, kognitive Funktion und verschiedene Stoffwechselvorgänge
Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage, doch gerade in stressigen Zeiten kann die gezielte Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen sinnvoll sein.
FAQ:
Kann man Mikronährstoffe überdosieren?
Ja, wie bei allen Nährstoffen gilt auch hier: Die Menge macht den Unterschied. Eine Überdosierung ist vor allem bei fettlöslichen Vitaminen (z. B. Vitamin D) oder hochdosierten Mineralstoffen möglich. Deshalb sollte man eine Supplementierung immer am individuellen Bedarf orientieren und auf qualitativ hochwertige Produkte zurückgreifen.
Was sind eigentlich Spuren- und Mengenelemente?
Mineralstoffe werden je nach benötigter Menge im Körper unterschieden:
- Mengenelemente (z. B. Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium) braucht der Körper in vergleichsweise großen Mengen, sprich mehr als 50 mg pro Tag.
- Spurenelemente (z. B. Eisen, Zink, Jod, Selen) werden zwar nur in winzigen Mengen benötigt – unter 50 mg pro Tag –, sind aber dennoch unverzichtbar für lebenswichtige Prozesse wie Enzymfunktionen, Blutbildung oder das Immunsystem.
Welche Rolle spielt der Darm bei Stress?
Darm und Gehirn stehen über die Darm-Hirn-Achse in engem Austausch. Unter Stress kann sich dieses sensible Zusammenspiel schnell aus dem Gleichgewicht bringen: Stresshormone wirken nicht nur im Kopf, sondern beeinflussen auch die Verdauung und die Zusammensetzung der Darmflora.
Umgekehrt haben die „guten“ Darmbakterien einen positiven Effekt auf die mentale Gesundheit. Sie produzieren unter anderem Botenstoffe wie Serotonin, die beruhigend auf das Nervensystem wirken können. Eine gesunde Darmflora unterstützt also nicht nur die Verdauung, sondern kann auch dabei helfen, besser mit Stress umzugehen und die Stimmung zu stabilisieren.
Mehr dazu liest du im Blogbeitrag über Psychobiotika.
Literatur
1. Anglin, R.E., Samaan, Z., Walter, S.D., McDonald, S.D. (2013). Vitamin D deficiency and depression in adults: systematic review and meta-analysis. British journal of psychiatry, 202, 100–107. https://doi.org/10.1192/bjp.bp.111.106666
2. Rabenberg, M., Mensink, G.B.M. (2016). Vitamin D status of adults in Germany. Journal of Health Monitoring, 1(2), 34–40. DOI 10.17886/RKI-GBE-2016-042
3. DGE Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/