Studie zeigt: Mediterrane und pflanzenbasierte Ernährung senkt Risiko für Verstopfung

Studie zeigt: Mediterrane und pflanzenbasierte Ernährung senkt Risiko für Verstopfung

Wie hängt die Ernährung mit der Verdauung zusammen?


Verstopfung gehört zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden und betrifft nicht nur ältere Menschen. Neben Bewegungsmangel, Stress und zu geringer Flüssigkeitsaufnahme spielt u. a. auch die Ernährung eine entscheidende Rolle. Doch welche Ernährungsweise schützt wirklich vor träger Verdauung? Eine aktuelle Studie hat sich dieser Fragestellung angenommen.


Große Studie zeigt: Diese Ernährungsmuster beeinflussen die Verdauung


Um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Verstopfung zu untersuchen, wurden fast 96.000 Personen aus drei bekannten US-Langzeitstudien begleitet:

  • Nurses’ Health Study (27.774 Teilnehmende)
  • Nurses’ Health Study II (55.906 Teilnehmende)
  • Health Professionals Follow-up Study (12.237 Teilnehmende)

Alle vier Jahre gaben die Teilnehmenden Auskunft über ihre Ernährung. Zusätzlich wurde alle sechs Monate erfasst, ob sie mindestens zwölf Wochen unter Verstopfung litten. Die Forschenden ordneten die Angaben fünf typischen Ernährungsmustern zu – und analysierten, wie diese mit dem Risiko für Verstopfung zusammenhängen.


Von mediterran bis westlich: Was genau wurde verglichen?


Die Analyse umfasste folgende Ernährungsmuster:

  • Mediterrane Ernährung: reich an u. a. Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch und einfach ungesättigten Fettsäuren, mit wenig rotem und verarbeitetem Fleisch und moderatem Alkoholkonsum.
  • Pflanzenbasierte Ernährung: stark pflanzenorientiert mit u. a. Vollkorn, Obst, Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten und Pflanzenölen; tierische Produkte werden nur in kleineren Mengen verzehrt.
  • Kohlenhydratarme Ernährung: hoher Anteil an Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukten, Fetten, Nüssen und Hülsenfrüchten sowie wenig Getreide, Kartoffeln, Reis, Obst, Süßigkeiten, Zucker.
  • Entzündungsfördernde Ernährung: geprägt von rotem und verarbeitetem Fleisch, Fisch, raffiniertem Getreide und zuckerreichen Getränken.
  • Westliche Ernährung: typischerweise reich an rotem und verarbeitetem Fleisch, raffinierten Kohlenhydraten, fettreichen Milchprodukten, Süßigkeiten, Desserts und Butter.

Pflanzlich hilft, Zucker bremst: So wirken die Ernährungsformen auf die Verdauung


Es ergaben sich folgende Unterschiede zwischen den Ernährungsmustern hinsichtlich ihres Risikos für Verstopfung:

  • Mediterrane Ernährung: -16 % Risiko
  • Pflanzenbasierte Ernährung: - 20 % Risiko
  • Westliche Ernährung: + 22 % Risiko
  • Entzündungsfördernde Ernährung: + 24 % Risiko
  • Kohlenhydratarme Ernährung: kein Einfluss


Geringstes Verstopfungsrisiko unter pflanzenbasierter Ernährung

Diese Ergebnisse verdeutlichen: Je stärker pflanzliche Lebensmittel und gesunde Fette im Mittelpunkt stehen, desto geringer ist das Risiko für Verstopfung. Eine Ernährung nach mediterranem oder pflanzenbasiertem Muster liefert nicht nur viele Nähr- und Ballaststoffe, sondern kann auch eine gesunde Verdauung unterstützen. Dagegen können westlich geprägte, stark verarbeitete Lebensmittel und zuckerreiche Getränke die Verdauung aus dem Gleichgewicht bringen und eine Verstopfung begünstigen.

Ernährung bei Verstopfung: 5 alltagstaugliche Tipps


Schon kleine Umstellungen im Alltag können die Verdauung unterstützen:

  1. Mehrmals täglich Gemüse und Obst essen
  2. Vollkornprodukte bevorzugen
  3. Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig einbauen
  4. Weniger Fertigprodukte, Zucker und Weißmehl
  5. Ausreichend trinken (mind. 1,5–2 Liter pro Tag)

FAQ: Häufige Fragen zur Ernährung bei Verstopfung in Deutschland

  • Welche Lebensmittel helfen gegen Verstopfung?

    Besonders förderlich sind:

    • Haferflocken, Leinsamen, Flohsamenschalen
    • Vollkornbrot und -nudeln
    • Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Karotten
    • Obst wie Äpfel, Birnen oder Pflaumen
    • Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen
  • Wie viele Ballaststoffe empfiehlt die DGE?

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene in Deutschland eine tägliche Zufuhr von mindestens 30 g Ballaststoffen – am besten aus Vollkorn, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten.

  • Was tun bei Blähungen durch ballaststoffreiche Kost?

    Bei der Umstellung kann es vorübergehend zu vermehrten Gasen kommen. Hier hilft:

    • Ballaststoffe langsam steigern
    • Viel trinken (Wasser oder ungesüßter Tee)
    • Gut kauen
    • Bewegung fördert die Anpassung des Darms
  • Unterstützen Probiotika zusätzlich die Verdauung?

    Ja, aktive Bakterienkulturen können helfen, die Darmflora in Balance zu halten und Verdauungsprozesse zu unterstützen. Besonders bei funktionellen Verdauungsbeschwerden wie Reizdarm oder Verstopfung werden sie ergänzend empfohlen.

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