FODMAP-arme Lebensmittel

Endometriose & Verdauung: Kann die Low-FODMAP-Diät Endometriose Beschwerden lindern?

Viele Frauen mit Endometriose leiden nicht nur unter Unterleibsschmerzen, sondern auch unter Verdauungsproblemen wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall.

Eine neue klinische Studie aus Australien1 hat untersucht, ob eine Low-FODMAP-Diät diese Beschwerden bessern kann. 


Was ist die Low-FODMAP-Diät?


FODMAPs sind bestimmte kurzkettige Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die bei manchen Menschen zu Blähungen und Schmerzen führen können. Die Low-FODMAP-Diät reduziert diese Art von Kohlenhydraten zunächst stark und testet später schrittweise, welche davon individuell vertragen werden. Diese Diät wurde ursprünglich von Forschern der Universität Monash (Australien) zur Linderung von Reizdarmbeschwerden entwickelt. Jedoch mehren sich die Hinweise, dass diese Diät auch Patientinnen mit Endometriose helfen könnte. Die neusten Forschungsergebnisse haben wir hier für dich zusammengefasst.


So wurde die Low-FODMAP-Studie durchgeführt

35 Frauen mit Endometriose und starken Magen-Darm-Beschwerden nahmen an der Studie teil. Jede Teilnehmerin ernährte sich 28 Tage lang entweder mit einer low FODMAP-Diät oder einer Kontroll-Diät nach den offiziellen Ernährungsempfehlungen. Nach einer Pause wechselten die Frauen zur jeweils anderen Ernährungsweise.


Hilft die Low-FODMAP-Diät bei Endometriose?


60 % der Frauen sprachen auf die Low-FODMAP-Diät an (gegenüber 26 % der Frauen mit der Kontroll-Diät). Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall verringerten sich und der Stuhlgang normalisierte sich häufiger. Die Lebensqualität der Frauen verbesserte sich sowohl in Bezug auf die Verdauungsbeschwerden als auch auf die endometriosebedingten Einschränkungen. Die ersten Effekte der Ernährungsumstellung traten bereits nach etwa zwei Wochen auf. 

Es muss jedoch beachtet werden, dass nur eine kleine Zahl Frauen an der Studie teilnahmen, von denen nicht alle die Studie komplett beendeten. Die Studie liefert damit nur erste Hinweise. 

Ähnliche Beobachtungen machte eine neuseeländische Arbeitsgruppe bereits im Jahr 2017. Damals zeigte sich bei Frauen, die wegen Reizdarmsymptomen behandelt wurden, folgendes: 

  • 36 % der Frauen hatten zusätzlich eine Endometriose-Diagnose und diese reagierten häufiger positiv auf die Low-FODMAP-Diät
  • 72 % berichteten über eine deutliche (>50 %) Besserung der Beschwerden, verglichen mit 49 % bei Frauen ohne Endometriose. Aber auch hier wurde nur eine kleine Anzahl an Frauen untersucht.


Fazit

Ob die positiven Effekte auch langfristig anhalten, ist derzeit leider noch unklar. Die Low- FODMAP-Diät besteht eigentlich aus mehreren Phasen (FODMAP-Reduktion, Wiedereinführung und Personalisierung), von denen hier nicht alle untersucht wurden.

Weitere Studien mit einer größeren Zahl an Teilnehmerinnen über einen längeren Zeitraum sind entsprechend nötig, um die Langzeiteffekte beurteilen zu können.

Es zeichnet sich jedoch ab, dass für viele Betroffene eine gezielte Ernährungsumstellung ein zusätzlicher Baustein sein könnte, um Verdauungsbeschwerden bei Endometriose zu lindern.

Was kannst du tun?

Mit diesem Ratgeber erhältst du hilfreiche Ernährungstipps und eine umfassende Lebensmitteltabelle für eine FODMAP-arme Ernährung.


Fragst du dich, ob dir eine Low-FODMAP-Diät helfen könnte? Dein Therapeut oder deine Therapeutin kann dich dabei individuell beraten und dir zeigen, wie sie sich im Alltag umsetzen lässt.

Literatur

1. Varney et al. 2025, 2.  Moore et al. 2017

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