Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät (Dysbiose).
Was ist eine Dysbiose?
Dysbiose - Darmflora im Ungleichgewicht.
Eine gesunde und intakte Darmflora (intestinale Mikrobiota) zeichnet sich durch eine hohe Bakterienvielfalt (Diversität), eine große Anzahl nützlicher Bakterien sowie eine geringe Anzahl schädlicher Keime aus. Verschiedene Störfaktoren, z. B. bestimmte Medikamente wie Antibiotika, Stress oder eine einseitige Ernährung, können die Darmflora jedoch aus dem Gleichgewicht bringen. Eine solche Störung der Darmflora wird auch als Dysbiose bezeichnet. Der Begriff Dysbiose beschreibt dabei eine in ihrer Menge, Vielfalt und Zusammensetzung von der Norm abweichende intestinale Mikrobiota. Folglich können eine verringerte Bakterienvielfalt (Diversität), eine verringerte Anzahl nützlicher Bakterien sowie eine erhöhte Anzahl schädlicher Keime vorliegen. Um von einer Dysbiose sprechen zu können, müssen nicht alle drei Faktoren gemeinsam vorliegen.
Abnahme der Bakterienvielfalt (Diversität)
Eine hohe Diversität ist eines der Kennzeichen einer intakten und gesunden intestinalen Mikrobiota. Dies bedeutet, dass unterschiedlichste Bakterien verschiedener Gattungen im Ökosystem Darm zusammenleben. Wenn die Vielfalt der Darmflora abnimmt, kann dies mit negativen Folgen verbunden sein. Beispielsweise steht eine verringerte Diversität der intestinalen Mikrobiota in Zusammenhang mit diversen Erkrankungen. Zu diesen Erkrankungen gehören beispielsweise das Reizdarmsyndrom, Allergien, Neurodermitis, Adipositas sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Verschiedene Störfaktoren, wie z. B. eine einseitige Ernährung und bestimmte Medikamente, können dazu führen, dass die Diversität im Darm abnimmt. Es ist daher, insbesondere wenn die Darmflora bereits gestört wurde, wichtig, die Diversität der intestinalen Mikrobiota zu unterstützen. Wie dir das gelingen kann, erfährst du hier.
Verlust nützlicher Bakterien
Das Vorkommen bestimmter Bakteriengattungen ist für eine intakte und gesunde intestinale Mikrobiota essenziell. Dazu zählen insbesondere Bakterien aus den Gattungen Lactobacillus, Bifidobacterium sowie Bacteroides. Ergänzend wirken sich einzelne Spezies, wie Faecalibacterium prausnitzii oder Akkermansia muciniphila, ebenfalls mit positiven Effekten auf die Gesundheit aus. Die Forschung zeigt, dass eine Verringerung der genannten Bakteriengattungen in der intestinalen Mikrobiota mit der Entstehung von Erkrankungen, wie z. B. Allergien oder dem Reizdarmsyndrom, einhergeht. Ein Verlust insbesondere dieser nützlichen Bakterien tritt häufig bei einer Antibiotikatherapie auf. Da Antibiotika nicht nur die schädlichen Bakterien abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen, sondern auch nützliche Bakterien des Darms in ihrer Anzahl reduziert werden, ist es insbesondere während einer Antibiotikaeinnahme wichtig, die Darmflora zu unterstützen.
Zunahme schädlicher Keime
Generell kommen in der Darmflora sowohl nützliche Bakterien als auch schädliche Keime vor. Die nützlichen Bakterien sind dabei aber bei gesunden Personen in der Überzahl. Durch ihre Überzahl und einige spezielle Techniken (z. B. die Produktion antimikrobieller Substanzen) gelingt es den nützlichen Bakterien, zu verhindern, dass sich zu viele schädliche Keime im Darm ansiedeln können. Dieses Phänomen wird als Kolonisationsresistenz bezeichnet. Sollte es jedoch zu einer Abnahme der nützlichen Bakterien kommen, ist die Kolonisationsresistenz eingeschränkt. Dadurch können sich schädliche Keime besser im Darm ansiedeln und dafür sorgen, dass Krankheiten entstehen. Ein Beispiel dafür sind schädliche Bakterien (v. a. Clostridioides difficile), die sich nach einer Antibiotikaeinnahme im Darm ansiedeln und dadurch zu massiven Durchfällen führen können. Es ist daher wichtig, die Kolonisationsresistenz des Darms durch nützliche Bakterien zu stärken. Wie das gelingen kann, erfährst du hier.
Gut zu wissen.
Wie wichtig eine ausgewogene Darmflora für Gesundheit und Wohlbefinden ist, wird oft erst deutlich, wenn die Darmflora nachhaltig gestört wurde, z. B. nach einer Antibiotikatherapie. Nehmen beispielsweise die nützlichen Bakterien, wie Laktobazillen und Bifidobakterien, in ihrer Vielfalt und Anzahl ab, können sich schädliche Keime leichter im Darm ansiedeln. Um das sensible Darm-Ökosystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollte die Darmflora wieder aufgebaut oder möglichst schon vorab geschützt werden. Erfahre mehr dazu, wie du die Bakterien deiner Darmflora gezielt unterstützen kannst.
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