Allergie – Überreaktion des Immunsystems.

Welche Rolle spielt der Darm bei Allergien?

Was ist eine Allergie?


Laufende Nase, juckende Augen, ständiges Niesen? Das sind typische Symptome einer Allergie. Mehr als jede vierte Person in Deutschland ist von einer Allergie betroffen, Tendenz steigend.

Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems. Hierbei werden körperfremde, jedoch ansonsten harmlose Stoffe (z. B. Pollen) vom Immunsystem fälschlicherweise als gefährlich eingestuft. Solche allergieauslösenden Stoffe werden auch als Allergene bezeichnet. Um diese zu bekämpfen, wird das Immunsystem aktiv.

Die Bedeutung des Darms bei Allergien.


Da der Darm das Zentrum des Immunsystems ist, spielt er bei Allergien eine besondere Rolle. Ist das Darm-assoziierte Immunsystem beispielsweise aufgrund übermäßiger Hygiene zu wenig trainiert oder durch ständige Konfrontation mit Reizstoffen überstrapaziert, kann es zu überschießenden Immunreaktionen kommen.

Die Darmflora ist eine Art Trainingspartner des Immunsystems. Durch dieses Training lernt das Immunsystem von Anfang an, angemessen auf „Fremdes“ zu reagieren. Die frühkindliche Entwicklung der Darmflora ist daher eng mit der Entwicklung des Immunsystems verbunden. Heutzutage haben Kinder jedoch immer weniger Kontakt mit Mikroorganismen. Übermäßige Hygiene und der fehlende Kontakt zu Mikroorganismen im Säuglings- und Kindesalter erschweren die natürliche Entwicklung des Immunsystems. Dies wiederum geht mit einem erhöhten Risiko für atopische Erkrankungen wie Allergien einher. Man spricht auch von der Hygiene-Hypothese. Heute ist bekannt, dass Allergien oft mit einer veränderten Darmflora, insbesondere mit einer Abnahme der Bakterienvielfalt, verbunden sind.

Übermäßige Hygiene und der fehlende Kontakt zu Mikroorganismen im Säuglings- und Kindesalter erschweren die natürliche Entwicklung des Immunsystems.

>>Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf körperfremde, aber eigentlich harmlose Stoffe.<<

  • Häufige Auslöser von Allergien

    Die am weitesten verbreiteten Allergieformen sind die Atemwegsallergien. Der Allergenkontakt erfolgt hierbei direkt über die Haut oder die Schleimhäute, beispielsweise über die Atemluft. Häufige Auslöser der Atemwegsallergien sind:

    • Pollen
    • Hausstaubmilben
    • Tierhaare
    • Schimmelpilze


    Neben den klassischen Atemwegsallergien gibt es noch weitere Allergieformen. Hierzu zählen unter anderem:

    • Allergien gegen Insektengifte (z. B. Wespengift)
    • Allergien gegen Nahrungsmittel (z. B. Nüsse, Hühnereiweiß, Soja)
    • Allergien gegen Medikamente (z. B. bestimmte Antibiotika)
  • Wie läuft die allergische Reaktion ab?

    Mechanismen einer allergischen Reaktion
    Abbildung: Mechanismen einer allergischen Reaktion

    1. Sensibilisierung:

    Beim ersten Kontakt mit dem Allergen findet zunächst die sogenannte Sensibilisierung statt. Das Immunsystem schafft hierbei die Voraussetzung für die Abwehrreaktion, d. h. die allergische Reaktion. Im Detail betrachtet werden beim ersten Kontakt mit dem Allergen spezielle Immunzellen aktiviert, sogenannte Plasmazellen. Diese produzieren daraufhin (IgE-)Antikörper, die sich wiederum an weitere Immunzellen, sogenannte Mastzellen, anlagern. Das Immunsystem ist nun gegen das Allergen sensibilisiert. Zunächst führt dies zu keinen oder nur schwachen Symptomen.


    2. Allergische Reaktion:

    Die eigentliche allergische Reaktion findet erst bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen statt. Dann reagieren die Allergene mit den Antikörpern auf den Mastzellen. Die Mastzellen schütten daraufhin Entzündungsbotenstoffe (z. B. Histamin) aus, die die typischen allergischen Symptome hervorrufen.

  • Welche Symptome treten bei einer Allergie auf?

    Durch die überschießenden Immunreaktionen werden die unerwünschten allergischen Symptome ausgelöst. Zu den typischen Allergiesymptomen zählen vor allem Beschwerden an den Schleimhäuten, wie z. B.:

    • Tränende und juckende Augen
    • Juckende, verstopfte oder laufende Nase, Fließschnupfen
    • Niesen, Niesreiz
    • In schweren Fällen auch Husten, Atembeschwerden und Luftnot (asthmatische Beschwerden)


    Die Symptome einer Allergie (laufende Nase, Niesen, Husten) ähneln oft, aber nicht immer, denen einer klassischen Erkältung. Aus diesem Grund wird auch vom allergischen Schnupfen gesprochen. Der Fachbegriff hierfür ist die allergische Rhinitis.

    Schon kleine Mengen des allergieauslösenden Stoffes können zu den belastenden Symptomen an den Schleimhäuten führen. Häufig leiden Allergiker*innen zusätzlich unter unspezifischen Symptomen wie etwa Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Schlafproblemen. Die Müdigkeit beeinträchtigt wiederum die Leistungsfähigkeit am Tag (z. B. in der Schule, im Studium oder im Beruf). Insgesamt kann die Lebensqualität von Allergiker*innen stark beeinträchtigt werden.

    In schwerwiegenden Fällen können Allergien zu einem allergischen Schock, dem sogenannten anaphylaktischen Schock, führen. Die häufigsten Auslöser dieser schweren allergischen Reaktion sind bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Erdnuss), Insektenstiche und Medikamente.

  • Ursachen einer Allergie - Wer hat ein erhöhtes Allergierisiko?

    Gene

    Kinder von Allergikern haben ein erhöhtes Allergierisiko
    Abbildung: Risiko für die Entstehung von Allergien


    Die Ursachen für Allergien sind vielfältig. In vielen Fällen liegt Allergien eine genetische Veranlagung zugrunde. Kinder, deren Eltern an einer Allergie leiden, haben im Vergleich zu Kindern, deren Eltern nicht betroffen sind, ein etwa doppelt so hohes Risiko, selbst eine Allergie zu entwickeln. Diese familiäre bzw. genetische Veranlagung wird auch als Atopie bezeichnet. Die Allergie zählt daher neben Neurodermitis und Asthma bronchiale zu den sogenannten atopischen Erkrankungen.


    Lebensstil und Hygiene


    Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass das vermehrte Auftreten allergischer Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten auch auf den westlich geprägten Lebensstil zurückzuführen ist.

    Der westliche Lebensstil ist unter anderem mit einer verstärkten Hygiene im Kindesalter verknüpft. Faktoren wie übertriebene Hygiene, aber auch der Trend zu kleineren Familien führen dazu, dass Kinder immer weniger in Kontakt mit Mikroorganismen kommen. Hierdurch fehlen dem kindlichen Immunsystem die notwendigen Trainingspartner, sodass Immunzellen nicht von Anfang an lernen können, angemessen auf Fremdes zu reagieren. Dies geht wiederum mit einem erhöhten Allergierisiko einher. Dieser Zusammenhang wird auch als Hygiene-Hypothese bezeichnet.


    Umweltfaktoren


    Umweltfaktoren stehen ebenfalls in der Diskussion, die Entstehung und den Verlauf von Allergien negativ zu beeinflussen. Der globale Klimawandel führt z. B. zu einer verlängerten Pollensaison und zur Einwanderung neuer, hochallergener Pflanzen. Die Luftverschmutzung in Ballungszentren kann Pollen außerdem aggressiver machen. Ein weiterer möglicher negativer Einflussfaktor ist außerdem der erhöhte Konsum industriell verarbeiteter Nahrungsmittel, die häufig auch belastende Zusatzstoffe enthalten.

    Sind unsere Schutzbarrieren, die Schleimhäute, aber auch die Haut geschwächt, können diese Faktoren noch verstärkt werden. Aus diesem Grund erscheint es besonders wichtig, die natürlichen Schutzbarrieren zu stärken. Erfahre mehr darüber, wie du deine Schleimhäute unterstützen kannst.

Allergien frühzeitig behandeln: Die Gefahr des Etagenwechsels.

Allergien gehören zu den Erkrankungen des atopischen Formenkreises. Zu den atopischen Erkrankungen zählen auch die Neurodermitis und das Asthma bronchiale. Diese Erkrankungen verbindet eine vererbbare Neigung zur Überempfindlichkeit auf im Normalfall harmlose Stoffe, die sogenannte Atopie.

Nicht selten leiden Betroffene an mehr als einer atopischen Erkrankung. Kinder, die z. B. als Säuglinge an Neurodermitis (atopischer Dermatitis) litten, entwickeln im Zeitverlauf häufig auch andere atopische bzw. allergische Erkrankungen, wie etwa Nahrungsmittelallergien oder Heuschnupfen (allergische Rhinitis). Dieser Prozess wird auch als atopischer Marsch bezeichnet.

Atopischer Marsch


Werden Allergien nicht rechtzeitig behandelt, können sich die allergischen Symptome verschlimmern. Aus diesem Grund ist es wichtig, Allergien frühzeitig zu behandeln, da sie sich sonst auf die unteren Atemwege, d. h. die Bronchien, ausweiten und zu asthmatischen Beschwerden bis hin zu Asthma bronchiale führen können. Man spricht auch vom Etagenwechsel.

Gut zu wissen.

Der Darm als Zentrum des Immunsystems und die Darmflora als wichtiger Trainingspartner des Immunsystems spielen bei Allergien eine zentrale Rolle. Erfahre mehr darüber, wie du deinen Darm und deine Schleimhäute gezielt unterstützen kannst.

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