Schutzebenen des Darms

Die drei Schutzebenen des Darms.

Zusammen bilden sie die Darmbarriere.

Um seine vielfältigen Funktionen als zentrales Gesundheitsorgan erfüllen zu können, verfügt der Darm über drei miteinander interagierende Schutzebenen: Die Darmflora (intestinale Mikrobiota), die Darmschleimhaut (intestinale Mukosa) und das Darm-assoziierte Immunsystem. Die drei Schutzebenen bilden zusammen die sogenannte Darmbarriere – eine Art Firewall, die dafür sorgt, dass erwünschte Stoffe (z. B. Nährstoffe) in den Körper aufgenommen, unerwünschte Stoffe (z. B. Krankheitserreger) gleichzeitig aber abgewehrt werden.

Der Darm schützt 3-fach.


Mit seiner außergewöhnlichen Länge von 6-8 m und seiner Oberfläche von ca. 32 m² bildet der Darm eine der größten Grenzflächen des Körpers zur Außenwelt. Auf dieser Fläche übernimmt er, neben seinen vielfältigen anderen Aufgaben (Immunspezialist, Energielieferant, Hormonproduzent und zweites Gehirn), vor allem auch eine wichtige Barrierefunktion. Der Darm sorgt zum einen dafür, dass lebenswichtige Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden, und schützt zum anderen davor, dass unerwünschte Schadstoffe und Krankheitserreger nicht in den Körper eindringen. Um seine Barrierefunktion erfüllen zu können, ist der Darm mit insgesamt drei Schutzebenen ausgestattet:

  1. Darmflora (intestinale Mikrobiota)
  2. Darmschleimhaut (intestinale Mukosa)
  3. Darm-assoziiertes Immunsystem

>>Der Darm stellt eine der größten Grenzflächen zur Außenwelt dar und ist eine wichtige Schutzbarriere des Körpers.<<

1. Schutzebene: Darmflora (intestinale Mikrobiota)

1. Schutzebene des Darms: Darmflora

Der Darm ist mit einer dichten Schicht aus nützlichen Bakterien ausgekleidet, der Darmflora. Als Darmflora (intestinale Mikrobiota) wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die sich im Darm ansiedeln. Sie besteht aus 100 Billionen nützlichen Bakterien, die vielfältige Aufgaben für die Gesundheit übernehmen. Sie trainieren z. B. das Immunsystem und verdrängen schädliche Keime.

2. Schutzebene: Darmschleimhaut (intestinale Mukosa)

2. Schutzebene des Darms: Darmschleimhaut

Die Darmschleimhaut (intestinale Mukosa) ist eine einreihige Schicht aus Epithelzellen, die mit einer dicken Schleimschicht (Mukus) bedeckt ist. Die einzelnen Zellen werden über spezielle Zellverbindungen, sogenannte Tight Junctions, dicht zusammengehalten. So kann die Darmschleimhaut für eine kontrollierte Aufnahme von Nährstoffen sorgen und gleichzeitig das Eindringen von unerwünschten Fremdstoffen und Krankheitserregern verhindern.

3. Schutzebene: Darm-assoziiertes Immunsystem

3. Schutzebene des Darms: Darm-assoziiertes Immunsystem

Unterhalb der Darmschleimhaut sind eine Vielzahl aktiver Immunzellen des angeborenen sowie des erworbenen Immunsystems zu finden. Zusammen bilden sie das Darm-assoziierte Immunsystem. Insgesamt befinden sich etwa 80 % der aktiven Immunzellen im Darm und machen ihn damit zum größten Immunorgan des Menschen. Die Immunzellen wirken entweder direkt vor Ort im Darm oder gelangen über das Blut- und Lymphsystem an ihren Einsatzort.

Die drei Schutzebenen des Darms arbeiten eng zusammen.


Die drei Schutzebenen des Darms bilden zusammen die Darmbarriere und sorgen dafür, dass der Darm seine Barrierefunktion zuverlässig erfüllen kann. Sie stehen in engem Austausch miteinander und beeinflussen sich gegenseitig.

Wird eine der Ebenen gestört, kann sich dies negativ auf die Darmbarriere als Ganzes auswirken. Ist etwa die Darmflora gestört (Dysbiose), kann dies auch die Darmschleimhaut negativ beeinflussen. Die Darmschleimhaut wird durchlässig (Leaky Gut). Krankheitserreger und Schadstoffe können dann leichter in den Körper eindringen und das Darm-assoziierte Immunsystem reizen. Unkontrollierte Immunreaktionen und Entzündungen können die Folge sein, die wiederum Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben.

Gut zu wissen.

Die drei Schutzebenen des Darms (Darmflora, Darmschleimhaut und Darm-assoziiertes Immunsystem) bilden gemeinsam die Darmbarriere und stehen in engem Austausch miteinander. Sie arbeiten eng zusammen, damit Krankheitserreger und sonstige unerwünschte Stoffe aus der Nahrung oder Umwelt nicht in den Körper eindringen können. Das Zusammenspiel der drei Schutzebenen bildet die Grundlage für ein funktionierendes Immunsystem.

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