Gemüse, Fisch, Mikronährstoffe für dein Reizdarm

Reizdarmsyndrom? Diese Mikronährstoffe könnten der Gamechanger sein

Die vielfältigen Symptome des Reizdarmsyndroms, darunter Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden, können die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Eine wachsende Anzahl von Studien weist darauf hin, dass spezifische Mikronährstoffe zur Verbesserung der Symptome beitragen können. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Relevanz die Mikronährstoffversorgung bei Reizdarmpatient*innen hat.



Vitamin- und Mineralstoffmangel bei Reizdarmpatient*innen


Studien haben gezeigt, dass viele Reizdarmbetroffene aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, einer gestörten Darmmikrobiota oder einer geschädigten Darmschleimhaut einen Mangel an wichtigen Mikronährstoffen1-3 wie z. B. Vitamin D, B-Vitaminen und Calcium aufweisen können. Diese Nährstoffe sind entscheidend für die Regulation des Immunsystems, des Nervensystems, der Verdauungsprozesse sowie die Aufrechterhaltung der Darmgesundheit. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen kann u.a. zu einer erhöhten Entzündungsaktivität im Darm führen und die Symptome des RDS verstärken.



Die Rolle der Mikronährstoffe bei der Symptomreduktion


Eine ausgewogene Mikronährstoffversorgung kann zur Verbesserung der Reizdarmsymptome beitragen, wie Studien zeigen. Beispielsweise eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D kann nachweislich zu einer Verringerung der Symptomintensität und einer verbesserten Lebensqualität führen und spielt zusätzlich eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems.4-6 Vitamin D gehört es zu den Vitaminen, mit denen die Bevölkerung in Deutschland im Allgemeinen nicht ausreichend versorgt ist. Der Körper kann es mit Hilfe von Sonne produzieren. Über die Ernährung kann es durch Fettfische (z. B. Lachs, Makrele, Aal), Leber, Pilze und fetthaltige Milch/-produkte aufgenommen werden.

Calcium unterstützt die Verdauung und ist für die Reizweiterleitung in den Nervenzellen bedeutsam.2,3 Der tägliche Calciumbedarf kann über Milchprodukten, einige Nüsse wie Haselnüsse sowie Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl gedeckt werden. Darüber hinaus gibt es sogenannte calciumreiche Mineralwässer, die mind. 150mg Calcium pro 1l enthalten müssen.

B-Vitamine sind für die Bildung von Neurotransmittern notwendig und sorgen so für mehr psychische Ausgeglichenheit.7 B-Vitamine müssen regelmäßig über die Ernährung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht oder nur sehr begrenzt selbst bilden und speichern kann. Folsäure ist z. B. in grünem Gemüse enthalten, Vitamin B6 eher in Vollkorngetreide und Niacin z. B. in Fisch sowie Pilzen. Vitamin B12 kann ausschließlich durch Mikroorganismen hergestellt werden und ist daher nur in tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten enthalten.

Die Mikronährstoffversorgung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms. Ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen kann zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Durch eine ausgewogene Ernährung und ggf. eine gezielte Supplementierung können Reizdarmpatient*innen ihre Symptome reduzieren und ihre Lebensqualität verbessern.

Literatur

1. Bek, S et al. Association between irritable bowel syndrome and micronutrients: A systematic review. J Gastroenterol Hepatol. 37, 1485 – 1497 (2022).

2. Torres, M. J. et al. Food consumption and dietary intakes in 36,448 adults and their association with irritable bowel syndrome: Nutrinet-Santé study. Ther. Adv. Gastroenterol. 11, 1756283X1774662 (2018).

3. Böhn, L., Störsrud, S. & Simrén, M. Nutrient intake in patients with irritable bowel syndrome compared with the general population: Nutrient intake in IBS. Neurogastroenterol. Motil. 25, 23-e1 (2013).

4. Abbasnezhad, A. et al. Effect of vitamin D on gastrointestinal symptoms and health-related quality of life in irritable bowel syndrome patients: a randomized double-blind clinical trial. Neurogastroenterol. Motil. 28, 1533–1544 (2016).

5. El Amrousy, D., Hassan, S., El Ashry, H., Yousef, M. & Hodeib, H. Vitamin D supplementation in adolescents with irritable bowel syndrome: Is it useful? A randomized controlled trial. Saudi J. Gastroenterol. 24, 109 (2018).

6. Yan, C. et al. Vitamin D improves irritable bowel syndrome symptoms: A meta-analysis. Heliyon. :e16437(2023).

7. Stough, C. et al. The effect of 90 day administration of a high dose vitamin B-complex on work stress. Hum Psychopharmacol. 26, 470 – 476 (2011).

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