Korb mit Gemüse

Darmkrebsprävention: Risikofaktoren, Maßnahmen und die Rolle von Ballaststoffen

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. In Deutschland stellt er die zweithäufigste Krebserkrankung dar, wenn man Frauen und Männer gemeinsam betrachtet.1 In diesem Beitrag erfährst du, welche Risikofaktoren mit der Entstehung von Darmkrebs in Verbindung stehen und wie eine ballaststoffreiche Ernährung zur Risikoreduktion beitragen kann.

Diese Risikofaktoren für eine Darmkrebserkrankung solltest du kennen:

  • Genetische Veranlagung:
    Menschen mit einer familiären Darmkrebs Vorgeschichte, das bedeutet, Menschen deren Eltern, Großeltern oder Geschwister an Darmkrebs erkrankt sind, haben ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken. Die genetische Veranlagung spielt dabei eine wichtige Rolle, und Personen mit einem erhöhten genetischen Risiko sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Erwägung ziehen.

  • Lebensstilfaktoren:
    Der Lebensstil beeinflusst maßgeblich das Darmkrebsrisiko. Übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko. Beide Substanzen bewirken Darmschleimhautschäden, welche grundlegend für die Entstehung von Krebszellen sind.

  • Übergewicht und Bewegungsmangel:
    Übergewicht, insbesondere das sogenannte „viszerale“ Übergewicht, das sich vornehmlich im Bauchbereich befindet, und mangelnde körperliche Aktivität können entzündliche Prozesse im Körper fördern und so das Krebsrisiko erhöhen.

Gesunde Ernährung und Ballaststoffe in der Prävention:


Eine ausgewogene Ernährung, die insbesondere reich an Ballaststoffen ist und sich an den allgemeinen Ernährungsempfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert, spielt eine entscheidende Rolle in der Darmkrebsprävention.2 Die S3-Leitlinie kolorektales Karzinom empfiehlt eine Ballaststoffaufnahme von 30 g pro Tag
als Beitrag zur Darmkrebsprävention.2 Ballaststoffe sind in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Obst und Gemüse enthalten und fördern nicht nur die Verdauung, sondern haben auch nachweislich weitere positive Auswirkungen auf die Darmgesundheit, wie zum Beispiel die Förderung nützlicher Bakterien der Darmflora. Wissenschaftliche Daten belegen, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung die empfohlene Menge von 30 g Ballaststoffen pro Tag regelmäßig nicht erreicht.3 Zum Glück lässt sich die Ballaststoffaufnahme mit ein paar einfachen Tricks erhöhen. Versuche beispielsweise etwas Gemüse in Form von Rohkost oder eine kleine Portion Obst zu jeder Mahlzeit zu kombinieren. Eine super Ballaststoffquelle kann auch ein Müsli aus Haferflocken, anderen Vollkorngetreideerzeugnissen und Nüssen sein. Hier kannst du bei Bedarf auch noch Ballaststoffe in Form von Akazienfaserpulver oder gemahlenen Flohsamenschalen ergänzen.


An die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung denken:


Trotz aller präventiven Maßnahmen ist eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge unerlässlich. Ab dem 50. Lebensjahr wird die Darmspiegelung empfohlen, um eventuelle Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Darmkrebsprävention auf einen Blick:


Die Darmkrebsprävention ist ein komplexer Prozess, der eine umfassende Betrachtung der Lebensgewohnheiten einschließt. Neben der Ernährung spielen genetische Faktoren und der Lebensstil eine bedeutende Rolle. Durch bewusste Lebensstiländerungen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sowie eine ballaststoffreiche Ernährung kannst du aktiv dazu beitragen, dein Risiko für Darmkrebs zu minimieren und eine langfristige Gesundheit des Darms zu fördern.

Literatur

1. Felix Burda Stiftung: Aktuelle Daten zur Darmkrebs-Vorsorge in Deutschland (2023) https://www.journalonko.de/news/lesen/aktuell-daten-darmkrebs-vorsorge-deutschland (abgerufen am 31.01.2024)

2. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, Langversion 2.1 (2019)

3. Max Rubner-Institut: Nationale Verzehrsstudie II (2008)

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