Zecke läuft über einen Finger, im Hintergrund liegt ein Hund auf einer Wiese

Borreliose: Übertragung, Symptome, Diagnose und Schutz

Was ist Borreliose?


Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Borrelia-Bakterien verursacht wird.1 Diese Bakterien werden in der Regel durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen. Da Zecken vor allem in Wäldern, auf Wiesen und in Gärten vorkommen, ist das Risiko einer Infektion besonders jetzt in der warmen Jahreszeit erhöht.

Wie wird Borreliose übertragen?


Die Übertragung der Borreliose erfolgt hauptsächlich durch den Stich der Zecke (Ixodes ricinus) Zecken sind kleine, spinnenartige Parasiten, die sich vom Blut anderer Tiere sowie Menschen ernähren. Wenn eine Zecke mit Borrelia-Bakterien infiziert ist und einen Menschen sticht, können die Bakterien in dessen Blutkreislauf gelangen. Wichtig zu wissen ist, dass das Risiko einer Übertragung steigt, je länger die Zecke am Körper festgebissen ist. Daher ist es entscheidend, Zecken so schnell wie möglich zu finden und vollständig zu entfernen.

Welche Symptome treten bei Borreliose auf?


Die Symptome der Borreliose können sehr unterschiedlich sein und sich in verschiedenen Stadien der Erkrankung manifestieren. Im Allgemeinen lässt sich die Erkrankung in drei Stadien einteilen:

1. Frühes Stadium (lokalisierte Infektion):

  • Erythema migrans: Ein charakteristischer roter Hautausschlag, der sich um die Bissstelle ausbreitet. Oft erscheint dieser Ausschlag als „Wanderröte“, wobei der innere Bereich heller bleibt und sich der Ausschlag ringförmig ausbreitet.
  • Grippeähnliche Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen.

2. Mittleres Stadium (disseminierte Infektion):

  • Mehrere Erythema migrans an verschiedenen Körperstellen.
  • Nervensystem: Meningitis (Entzündung der Hirnhaut), Fazialisparese (Lähmung des Gesichtsnervs), Radikulitis (Nervenwurzelentzündung).
  • Herzprobleme: Herzrhythmusstörungen, Myokarditis (Herzmuskelentzündung).

3. Spätes Stadium (persistierende Infektion):

  • Chronische Arthritis: Schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, insbesondere der Knie.
  • Neurologische Symptome: Chronische neurologische Beschwerden wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsprobleme, Nervenschmerzen.

Wie wird Borreliose diagnostiziert?


Die Diagnose der Borreliose kann aufgrund der vielfältigen und unspezifischen Symptome schwierig sein. Ein wichtiger erster Schritt ist die gründliche Anamnese, bei der der Arzt nach möglichen Zeckenstichen und den auftretenden Symptomen fragt. Weitere diagnostische Maßnahmen können sein:

  • Klinische Untersuchung: Sichtbare Zeichen wie Erythema migrans können Hinweise geben.
  • Bluttests: Spezifische Antikörpertests (ELISA, Western Blot) können Borrelia-Antikörper im Blut nachweisen.
  • Liquoruntersuchung: Bei Verdacht auf Befall des Nervensystems kann eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) notwendig sein.

Wie läuft die Behandlung einer Borreliose ab?


Die Behandlung der Borreliose erfolgt in der Regel mit Antibiotika.1 Je nach Stadium und Schwere der Erkrankung kommen unterschiedliche Antibiotika und Behandlungszeiträume zum Einsatz:

  • In der oralen Behandlung sind Doxycyclin und Amoxicillin die Wirkstoffe der ersten Wahl.
  • Alternativen können die Wirkstoffe Cefuroximaxetil oder Azithromycin darstellen.
  • Zur intravenösen Therapie werden Ceftriaxon, Cefotaxim oder Penicillin G eingesetzt.
  • Die empfohlene Therapiedauer bewegt sich in Abhängigkeit von Art, Dauer und Schwere der Infektion sowie eingesetztem Antibiotikum zwischen 10 und 30 Tagen.1

Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen und chronische Verläufe zu verhindern. In den meisten Fällen führt die Antibiotikatherapie zu einer vollständigen Heilung.

Wie kann ich mich vor Borreliose schützen?


Der beste Schutz vor Borreliose besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Hier einige Tipps:

  • Trage lange Hosen und lange Ärmel, wenn du in zeckenreichen Gebieten unterwegs bist. Stecke vielleicht sogar die Hosenbeine in die Socken, um den Zugang für Zecken zu erschweren.
  • Einige Insektenschutzmittel können helfen.
  • Zeckenkontrolle: Suche immer nach Aufenthalten im Freien deinen Körper (und den deines Hundes) nach Zecken ab. Besonders gründlich solltest du versteckte Stellen wie Achselhöhlen, Leistengegend, Pofalte/Genitalbereich und Kopfhaut untersuchen.
  • Schnelle Entfernung: Wenn du eine Zecke gefunden hast, entferne Sie direkt mit einer feinen Pinzette oder Zeckenzange/-karte, indem du sie nahe an der Haut fasst und langsam herausziehst. Es spielt keine Rolle, ob du ziehst oder drehst. Desinfiziere die Bissstelle anschließend gründlich.

Fazit

Borreliose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Durch gezielte Schutzmaßnahmen kannst du das Risiko eines Zeckenstichs und damit einer Borreliose-Infektion erheblich reduzieren. Bleibe immer aufmerksam und suche nach Aufenthalten im Freien immer nach möglichen Zeckenbissen.

Literatur

1. Robert Koch-Institut (2019): RKI-Ratgeber Lyme-Borreliose

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