Frau im blau, weißem Kleid auf der Toilette und Klopapier-Rolle in der Hand

Warum habe ich Durchfall und was kann ich dagegen tun?

Ursachen und Lösungen bei Diarrhö.

Durchfall ist etwas Unangenehmes, was wohl jeder schon einmal erlebt hat. Sei es auf Reisen, in stressigen Lebensphasen, weil man etwas Verdorbenes gegessen hat oder nach Medikamenteneinnahme, z. B. von Antibiotika. Meist vergehen die Durchfallbeschwerden nach kurzer Zeit von alleine. Dennoch ist es sinnvoll, den Körper in dieser Zeit zu schonen und zu unterstützen, damit er den Durchfall gut übersteht.

Durchfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann.

  • Was bedeutet Durchfall genau?

    Von Durchfall (medizinisch Diarrhö) wird im Allgemeinen gesprochen, wenn mind. eines der folgenden Kriterien vorliegt:

    • Zu häufige Stuhlentleerung: ≥3 ungeformte Stühle in 24 h.
    • Verminderte Stuhlkonsistenz: Wassergehalt des Stuhls >75 %.
    • Erhöhtes Stuhlgewicht: >250 g täglich.


    Je nachdem, wie lange ein Durchfall andauert, spricht man von einem akuten oder chronischen Durchfall.

  • Diarrhö – ein Symptom mit vielen Ursachen

    Akute Durchfälle treten meist plötzlich auf und klingen häufig nach wenigen Tagen (< 4 Tagen) von alleine wieder ab. Typische Ursachen für eine akute Durchfallerkrankung sind:

    • Infektionen mit Viren oder Bakterien („Magen-Darm-Grippe“), etwa auf Reisen
    • Einnahme von bestimmten Medikamenten, vor allem Antibiotika
    • Verdorbene Lebensmittel
    • Aufregung, z. B. durch eine anstehende Prüfung


    Hält ein Durchfall länger als 3-4 Tage an, wird von starken Flüssigkeitsverlusten begleitet oder treten zusätzlich weitere Symptome (z. B. Fieber, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl oder Blut im Stuhl) auf, sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden.

    Bei Babys, Kleinkindern sowie schwangeren, älteren, unterernährten oder immungeschwächten Personen sollte eine direkte ärztliche Abklärung erfolgen.


    Hält ein Durchfall länger als 14 Tage an, spricht man von einer chronischen Diarrhö. Diese kann unter anderem folgende Ursachen haben:

    • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z. B. eine Zöliakie, eine Laktoseintoleranz oder eine Fruktosemalabsorption
    • Nahrungsmittelallergien
    • Reizdarmsyndrom
    • Langanhaltender Stress, Nervosität und psychische Belastungen
    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
    • Hormonelle Störungen, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion
    • Malassimilationssyndrom
    • Darmpolypen oder Krebserkrankungen


    Bei langanhaltenden Durchfällen ist es wichtig, sich an einen erfahrenen Arzt/eine erfahrende Ärztin zu wenden, um den Grund für die Durchfallbeschwerden abzuklären. Das Gleiche gilt für wiederkehrende Durchfälle.

  • Wie kommt es zu Durchfall?

    Mit der Ernährung werden pro Tag etwa 2  l Flüssigkeit aufgenommen, weitere 7–9  l werden über Speicheldrüsen, den Magen, die Galle, die Bauchspeicheldrüse und die Darmschleimhaut abgegeben. In den Dickdarm gelangen etwas 2 l Flüssigkeit pro Tag. Diese werden dort gleich wieder zurück in den Körper aufgenommen. Letztlich wird im Dickdarm das Stuhlvolumen auf etwa 100  ml konzentriert.

    Bei Störungen dieses Gleichgewichts kann es zu Durchfällen kommen. Letztlich sind die meisten Durchfälle auf ein Ungleichgewicht zwischen Wasserabgabe und Wiederaufnahme zurückzuführen.

    Verschiedene Mechanismen können dazu führen:

    1. Osmotische Diarrhö:
      Gelangen Nahrungsbestandteile, besonders Kohlenhydrate (z. B. Laktose oder Fruktose bei laktose- bzw. fruktoseintoleranten Personen), unverdaut in den Dickdarm, kommt es zum übermäßigen Einstrom von Wasser in den Darm. Dies führt dann zu einem Durchfall, der osmotische Diarrhö genannt wird. Gründe dafür, dass Nahrungsbestandteile unvollständig verdaut in den Dickdarm gelangen, sind z. B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie eine Fruktosemalabsorption oder eine Dysbiose in Folge einer Antibiotikatherapie.
    2. Sekretorische/entzündliche Diarrhö:
      Durch eine Störung der Darmschleimhaut befördert diese aktiv Wasser und Elektrolyte (Salze) ins Darminnere. Infolgedessen kommt es ebenfalls zu einem Durchfall, der medizinisch als sekretorische Diarrhö bezeichnet wird. Die häufigsten Ursachen hierfür sind bakterielle Infektionen oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Bei einer Infektion, wie z. B. einer typischen Magen-Darm-Grippe, gibt der Darm von sich aus vermehrt Wasser und Elektrolyte (Salze) ab.
    3. Funktionelle/hypermotile Diarrhö:
      Auch Aufregung und Stress können einem sprichwörtlich auf den Magen bzw. den Darm schlagen. Dabei führt das sogenannte vegetative Nervensystem, d. h. der Anteil des Nervensystems, den wir nicht aktiv kontrollieren können, zu einer zu schnellen Darmpassage. Dadurch kann der Stuhl nicht ausreichend eingedickt werden, und es kommt wiederrum zu einem Durchfall. Diese Art von Durchfall wird medizinisch als funktionelle oder hypermotile Diarrhö bezeichnet.

Tipps gegen Durchfall.

Vorbeugung ist die beste Medizin, das gilt auch bei einer Diarrhö. Wir helfen mit Tipps.

Vorbeugung ist die beste Medizin, das gilt auch bei einer Diarrhö. Folgende Tipps können bei Durchfällen helfen:

  • Im Urlaub gilt - Cook it, peel it, or leave it!

    Also: Kochen, schälen oder liegen lassen!
    Auf Reisen keine ungewaschenen Lebensmittel (Vorsicht bei Salat!) verzehren. Kann diese Regeln nicht einhalten werden, dann sollte lieber auf das Nahrungsmittel verzichtet werden. Das gilt auch für Eiswürfel. Da diese häufig aus nicht abgekochtem Leitungswasser hergestellt werden, sollten Getränke lieber ohne Eis getrunken werden.

  • Hygienische Maßnahmen beachten

    Während einer infektiösen Durchfallerkrankung sollten bestimmte hygienische Maßnahmen beachtet werden. Beispielsweise sollte Handkontakt bzw. zu enger Kontakt mit Personen, die bereits an einer Infektion bzw. Durchfall leiden, am besten vermieden werden. Das gilt auch für gemeinsam genutzte Gegenstände, insbesondere die Toilette, da hier mittels Tröpfchen- oder Schmierinfektion akute Ansteckungsgefahr besteht.

  • Ausreichend trinken

    Eines der größten Probleme bei Durchfällen ist der große Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten (Salzen). Daher sollte beim Auftreten von Durchfällen auf eine ausreichende Trinkmenge, mindestens 2-3 Liter pro Tag, geachtet werden. Gut geeignet sind vor allem stille Mineralwässer, Kräutertees wie z. B. Kamillen-, Fenchel- oder Pfefferminz-Tee sowie verdünnte Saftschorlen.

  • Elektrolytmischung aus der Apotheke

    Starke Flüssigkeits- und Elektrolytverluste können mit speziellen Elektrolytmischungen ausgeglichen werden, die in der Apotheke gekauft werden können.

    Die Lösung setzt sich aus Glukose, Natriumchlorid, Natriumcitrat und Kaliumchlorid zusammen. Diese Elektrolytlösung kann aber auch zuhause hergestellt werden. So geht’s:

    Zutaten:

        ½ Liter Mineralwasser

        ½ Liter Orangensaft

        ¾ Teelöffel Salz

        8 gestrichene Teelöffel Zucker


    Alle Zutaten werden einfach miteinander vermischt. Der Orangensaft liefert das Kalium, das Salz ist Natriumchlorid und der Zucker wird im Körper in Fruktose und Glukose gespalten.

  • Flohsamenschalen helfen bei Durchfall

    Flohsamenschalen kennen die meisten nur in Zusammenhang mit Verstopfung. Tatsächlich können Flohsamenschalen aber sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall helfen. Das liegt daran, dass sie viel Flüssigkeit binden können und dadurch den Stuhl bei Durchfall verfestigen können.

  • Präbiotika bei Durchfall

    Präbiotika sind spezielle nicht verdauliche Nahrungsbestandteile, die den Darmbakterien als Futter dienen. Sie sorgen somit für ein ausgeglichenes Darm-Ökosystem. Präbiotika sind zudem wichtig für eine natürliche Verdauung. Zu den Präbiotika gehören beispielsweise resistentes Maisdextrin, Flohsamenschalen und Akazienfasern.

  • Ernährung bei Durchfall

    Es ist empfehlenswert, beim Essen auf leicht verdauliche und gut verträgliche Lebensmittel zurückzugreifen, um Magen und Darm zu entlasten. Einen guten Überblick gibt die nachfolgende Tabelle „Ernährungstipps bei Durchfall“:

    Ernährung bei Durchfall

Gut zu wissen.

Durchfall ist nicht gleich Durchfall. Die Ursachen für einen Durchfall sind sehr vielfältig. Daher ist auch die Therapie eines Durchfalls unterschiedlich und sollte sich nach der genauen Ursache richten.

Akute Durchfälle vergehen meist von alleine, sodass es in der Regel ausreicht, sich zu schonen und die Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Durchfälle, die länger andauern oder sich verschlimmern, sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden.

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