Joggerin steht am Strand

Reizdarm & Sport? – So gewinnst du deine Freiheit zurück

Für Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) kann es eine besondere Herausforderung sein, sportlich aktiv zu sein. Häufiges und unkalkulierbares Auftreten von Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und unregelmäßige Stuhlgänge können die Freude am Sport beeinträchtigen und sogar zu Vermeidungsverhalten führen.

Trotz der Herausforderungen können Menschen mit Reizdarm durch einige praktische Lösungen Sport treiben und von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren.


Die Herausforderungen des Reizdarms im Sport

  1. Dehydration und Elektrolytungleichgewicht: Durch Durchfälle oder verstärkte Flüssigkeitsausscheidung können Reizdarmpatient*innen leichter dehydrieren und ein Ungleichgewicht bei Elektrolyten entwickeln.

  1. Angst und Stress: Die Angst vor potenziellen Symptomen während des Trainings kann zu zusätzlichem Stress führen, der wiederum den Reizdarm verschlimmern kann.


Praktische Lösungen

  1. Fange sanft an: Besonders gut eignen sich sanfte Belastungen, die bspw. zuhause durchgeführt werden können wie Yoga, Wandpilates oder progressive Muskelentspannung. Wenn es dich nach draußen zieht, können kurze Fahrradtouren, Slow-Jogging, Walken empfehlenswert sein, zudem lassen sich die Sportarten flexibel nach Tagesform ausüben.

  1. Finde deine beste Tagesform: Morgens hat man oft das beste Körpergefühl. Zum Abend hin wird es mit dem Eintritt unterschiedlicher Störfaktoren wie bspw. Blähungen kritischer. Teste aus, welche für dich die beste Tageszeit und Tagesform ist, in der du dich wohl fühlst und es dir leichter fällt dich aufzuraffen.

  1. Nimm den Druck raus: Sehr hohe Belastungen über einen längeren Zeitraum, wie z.B. Marathons, Triathlons, lange Fahrradtouren, Wettkampfsport, Vereinssport mit festen Terminen, etc. sind für Reizdarmbetroffene eher ungeeignet.

  1. Behalte deine Hydration im Blick: Trink ausreichend Wasser, um Dehydration während des Trainings zu vermeiden.

  1. Stelle einen Toilettenzugang sicher: Sorge dafür, dass du im Bedarfsfall Zugang zu Toiletten hast, insbesondere bei längeren Trainingseinheiten.

  1. Bereite dich mit der richtigen Ernährung vor: Führe ein Tagebuch, um für deinen Reizdarm die richtige Formel zu finden. Nehme leichte, verträgliche Kost zu dir und vermeide kohlensäurehaltige Getränke. Unterstütze deinen Körper ggf. mit Nahrungsergänzungsmitteln, v.a. bei einer unzureichenden Versorgung an Mikronährstoffen.

Durch die Anpassung des Trainings, die sorgfältige Planung und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse können Reizdarmbetroffene ihre sportlichen Ziele erreichen und gleichzeitig ihre Gesundheit und Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, auf den Körper zu hören, sich nicht zu überfordern und bei Bedarf professionelle Unterstützung von einem Arzt/einer Ärztin oder Ernährungsberater/Ernährungsberaterin einzuholen, um den Reizdarm optimal zu bewältigen und das Sporterlebnis zu genießen.

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