Vater hält Neugeborenes auf dem Arm

So wichtig sind Väter für die Entwicklung von Babys Darmflora

Bislang wurde in der Wissenschaft vor allem der Einfluss der Mutter auf die Entwicklung der Darmflora von Kindern untersucht. Dies leuchtet ein, da die Geburt den Startschuss für die Darmbesiedlung von Neugeborenen darstellt und die Muttermilch nicht nur das Kind, sondern auch die Darmbakterien mit Nährstoffen versorgt.

Aber wusstest du, dass auch der Vater einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der kindlichen Darmflora leistet?

So entwickelt sich die Darmflora im ersten Lebensjahr


Vor der Geburt ist der Darm des Babys noch weitestgehend unbesiedelt. Unter der natürlichen Geburt kommt es dann zur Übertragung von vaginalen Keimen auf das Baby, vor allem durch Laktobazillen, die den Grundstein der Darmflora legen. Durch Hautkontakt und das Stillen wird die Darmflora weiter aufgebaut und vor allem durch Bifidobakterien ergänzt.

Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass auch der Vater dazu beiträgt, die Darmflora des Babys im ersten Lebensjahr aufzubauen.

Dazu untersuchten Forscher*innen über ein Jahr die Darmflora von Kindern, die vaginal oder per Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind und verglichen die Zusammensetzung mit denen ihrer Mütter und Väter.

Die Ergebnisse zeigen, dass viele Darmbakterien der Kinder vom Vater und nicht von der Mutter stammten. Im Alter von 12 Monaten setzt sich die Darmflora der Babys sogar zu gleichen Teilen aus Bakterien von beiden Elternteilen zusammen.


Väter stärken die Darmflora besonders bei Kaiserschnitt-geborenen Kindern


Besonders wichtig scheint die Rolle des Vaters für die Darmflora-Entwicklung von Kindern zu sein, die per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind. In diesem Fall versorgt der Vater das Kind unter anderem mit dem wichtigen Bakterium Bifidobacterium longum. Dies kann den Verlust von nützlichen Bakterien durch Antibiotikabehandlungen der Mutter aufgrund des Kaiserschnitts ausgleichen.

Die Forscher*innen wollen diese neuen Erkenntnisse in Zukunft weiter vertiefen, betonen aber schon jetzt, dass die Rolle des Vaters bzw. des zweiten Elternteils für die kindliche Darmfloraentwicklung nicht zu vernachlässigen sei. Sehr wahrscheinlich gilt das Gleiche auch für weitere Personen, die engen Kontakt mit dem Neugeborenen haben.

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