Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Allergien?

Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Allergien?

Der Klimawandel ist mit zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden. Ein deutliches Beispiel hierfür sind allergische Erkrankungen, deren Häufigkeit und Schwere durch den Klimawandel beeinflusst werden. Veränderte Klimabedingungen (z. B. Temperatur und Niederschlag) wirken sich direkt auf die Pflanzenwelt und damit auch auf den Pollenflug aus. Für Menschen mit Allergien wie Heuschnupfen sind diese Auswirkungen unmittelbar spürbar.

So beeinflussen Klimawandel und Umweltschadstoffe Allergien:1-4

  1. Die Pollenflugzeiten verlängern sich
    Milde Temperaturen im Jahresverlauf führen dazu, dass der Pollenflug früher startet und länger anhält. Durch höhere Temperaturen im Winter blühen beispielsweise Frühblüher (z. B. Hasel und Erle) oftmals bereits im Januar oder sogar schon im Dezember. Durch wärmere Temperaturen im Sommer verlängern sich außerdem die Blütezeiten einiger Pflanzenarten bis in den Herbst hinein. Pollenallergiker*innen können aufgrund der verlängerten Pollensaison heute fast ganzjährig unter Allergiesymptomen leiden.

  1. Die Pollenbelastung steigt
    Auswertungen haben ergeben, dass die Pollenbelastung in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Beispielsweise führen höhere Konzentrationen an Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Luft dazu, dass Pflanzen mehr Pollen produzieren. Darüber hinaus können Faktoren wie Hitze, Trockenheit und Luftverschmutzung Pflanzen stressen und die Beschaffenheit der Pollen verändern. Diese werden hierdurch aggressiver, d. h. sie können allergische Reaktionen schneller und stärker auslösen.

  1. Neue allergene Arten siedeln sich an
    Durch die veränderten Klimabedingungen können sich neue Pflanzenarten ansiedeln, die in unseren Breiten vorher nicht heimisch waren. Diese eingewanderten Pflanzen werden als Neophyten bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist die Ambrosia, auch bekannt als Beifußblättriges Traubenkraut. Diese blüht bis weit in den Spätsommer hinein und weist ein hohes Allergiepotenzial auf.

  1. Durch Luftschadstoffe werden Schleimhäute empfindlicher
    Erhöhte Konzentrationen an Umweltschadstoffen wie Ozon und Feinstaub, die beispielsweise durch den Autoverkehr entstehen, können allergische Erkrankungen verstärken. Neben dem Aspekt, dass sie die Pollen aggressiver machen, greifen diese Luftschadstoffe außerdem die Schleimhäute an. Eine geschwächte Schleimhautbarriere erleichtert Pollen das Eindringen in die Atemwege und fördert Immunreaktionen. 

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Literatur

1. Allergieinformationsdienst. Klimawandel und Allergie. https://www.allergieinformationsdienst.de/forschung/klimawandel-und-allergie.html

2. European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF). Mehr Klimawandel, stärkere Allergien? https://www.ecarf.org/mehr-klimawandel-staerkere-allergien/

3. Bergmann, K.C. et al. Auswirkungen des Klimawandels auf allergische Erkrankungen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 8 (S4), 82-110 (2023)

4. Luschkova, D. et al. Climate change and allergies. Allergo Journal International 31 (4), 114-120 (2022)

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